Martin über…

Martin über...

Detailbesessenheit

Die habe ich mir sicher von meiner Mutter abgeschaut. Ich habe ihr früher gerne zugesehen, wenn sie an ihren Stücken arbeitete – sie war Kostümbildnerin. Wenn ich an einer Rolle sitze, probiere ich schon mal gut und gerne 30 verschiedene Krawatten aus, bis ich das Gefühl habe, die richtige zu tragen. Ich sehe mich als Künstler, der live ein Bild malt.“

Niederlagen

Leute, die nur gewinnen, gibt es nicht. Ich versuche meinen Rollen immer auch eine tragische Seite zu verpassen – Verlieren gehört ganz einfach zum Leben dazu.“

Nachhaltigkeit

Umweltschutz ist mir wirklich wichtig. Meine Frau und ich leben vegetarisch und versuchen auch sonst, umweltfreundlich zu leben. Ich unterstütze die Initiative „Ökoprofit“ seit 2014 als Schirmherr. Sie fördert regionale Betriebe bei der Umstellung auf energiesparende Produktionsabläufe. Eine gute Sache!“

sein Naturell

Ich bin ein positiver Mensch! Außerdem sehr harmoniebedürftig. Humor ist auch ganz besonders wichtig. Mit dem Alter kommt auch noch eine Art „Weisheit“ hinzu. Ich weiß, dass Glück flüchtig ist und genieße schöne Momente ganz besonders.“

Streiche seiner Familie

Meine Kinder und meine Frau spielen mir ganz gerne mal Streiche! Früher waren es Furzkissen, heute sind sie Meister im Erschrecken. Sogar mein Kleiner hat mittlerweile raus, wie Papa-Erschrecken funktioniert. Ich stehe da manchmal kurz vorm Herzinfarkt. Christine legt mir auch gerne mal zu scharfe Peperoni auf die Pizza – ja, da hat die ganze Familie Spaß.“

Arbeit am Set

Ich brauche zwar eine gewisse Freiheit bei der Rollen-Gestaltung, aber auch Begrenzung ist sehr wichtig! Ich benötige Widerstand von einem Regisseur, nur dann kann ich wirklich kreativ werden. Bei Kostümen zum Beispiel kann ich sehr anstrengend sein – da ist es gut, wenn jemand mich bremst.“

Partnerschaft

Natürlich bedeutet eine Partnerschaft auch Kompromiss. Weil ich schnarche, haben meine Frau und ich getrennte Schlafzimmer. Wenn es in den Urlaub geht, nehme ich dann geflissentlich eine Schnarchschiene mit.“

die Weltkarriere

Beim Casting für „Inglourious Basterds“ hat mich Quentin Tarantino umarmt und mir versprochen, dass wir uns wiedersehen. Ja, da dachte ich kurz: Jetzt beginnt die Weltkarriere! Aber gemeldet hat er sich nie wieder!“ (lacht)

Entspannung

Ich arbeite wirklich immer extrem selbstkritisch, perfektionistisch und akribisch an meinen Rollen. Vor den Drehs bereite ich mich in der Regel bis tief in die Nacht vor. Jetzt habe ich an einem Achtsamkeitsseminar teilgenommen, um mir etwas Entspannung zu gönnen. Yoga und Meditation genieße ich sehr! Nach drei Stunden Meditation bin ich dann ganz bei mir, ohne Druck und Leistungsdenken.“

seine Wahlheimat Recklinghausen

Ich liebe die Ruhe in Recklinghausen. Die Menschen sind einfach so gelassen. Auch unseren Freundeskreis genieße ich sehr – alles Menschen mit normalen Berufen, herrlich!“

die größte Überwindung

In meiner Theaterzeit stand ich in einem Stück mal für eine Dreiviertelstunde nackt auf der Rampe. Das hat natürlich sehr viel Überwindung gekostet.“

Fotos:  © ROBA Images/Boris Breuer