Eine literarisch-philosophische Lesung und Gespräch zum Nachdenken. Staatliche Zensur hat seit der Antike viele Formen: Veröffentlichungsverbote, Bücherverbrennungen, Bibliothekssäuberungen. In diktatorisch regierten Staaten ist sie bis heute gang und gäbe. Doch auch in Demokratien greift – trotz grundgesetzlich gesicherter Meinungsfreiheit – zunehmend eine andere Form der Zensur um sich: die Selbstzensur. Wer sich öffentlich äußert, passt sich oft in Rede, Text oder Forschung in vorauseilendem Gehorsam Direktiven an, denen er durch Arbeit- oder Geldgeber unterworfen wird. Daneben bildet sich ein gesellschaftlicher Mainstream heraus, der bestimmt, was man noch sagen und schreiben darf. Kritische Abweichungen werden als politisch inkorrekt sanktioniert und als Denkverbote etabliert. ,,Cancel Culture“ wirkt wie eine „Schere im Kopf“, hinzu tritt eine durch Erziehung, soziales Umfeld oder Religionszugehörigkeit bedingte innere Selbstzensur. Ihr entspringt häufig radikale Positionen bis hin zur Selbstverleugnung zugunsten einer Ideologie oder Gruppenzugehörigkeit. All dies ist mit der Grundidee einer offenen Gesellschaft kaum vereinbar. Und dennoch müssen wir uns fragen, ob es nicht auch Grenzen der Meinungs-, zumindest der Medienfreiheit gibt, und wo diese verlaufen.
Veranstaltungsort: Kulturgut Haus Nottbeck
Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde
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